Praxistest bei Gurtzwang:
Vollelastischer Sattelgurt
„Mich hat die Reaktion der Pferde völlig erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Gurt schon bei der ersten Nutzung so einen Unterschied ausmachen kann.“
(Zitat von Jeannette Aretz - Pferdesport-Journalistin)

Die Pferdesportjournalistin JEANNETTE ARETZ testete für ihren Blog alifewithhorses.de mehrere Monate lang Sattelgurte verschiedener Hersteller an drei Pferden mit heftigem, mittlerem und leichtem Unbehagen beim Gurten. Hier erfahren Sie in ihrem unabhängigen Testbericht, wie der vollelastische Sattelgurt Privilége Equitation von Euroriding abschnitt!
Erfahrung bei Gurtzwang
Durch den komplett elastischen Stoff ist ein äußerst sanftes Gurten möglich. Die weiche, große Brustplatte scheint den Pferden sehr angenehm zu sein.
Ich habe den Gurt erstmals an der Ponystute ausprobiert, die bis dahin deutliche Anzeichen von Gurtzwang zeigte. Meint: Beißen in Strick oder Decke beim Gurten, Mimikveränderungen wie Giften zum Beispiel. Das zeigte sich, egal, wie sanft ich vorging. Von dem Moment an, wo ich diesen Gurt das erste Mal benutzte, war das weg. BAMM!
Es gab kein „es wird langsam besser“, nein, es war weg.
Aber nicht für immer und jeden der fünf Gurte von verschiedenen Herstellern, die ich getestet habe, sondern alleine bei diesem waren die Anzeichen von Gurtzwang verschwunden.
Wir haben den Gurt dann noch an einem Schulpferd mit starkem Gurtzwang (Schnappen, Treten) getestet. Auch hier verbesserte sich das Verhalten ins Positive.
Die negativen Reaktionen verschwanden nicht augenblicklich, doch es wurde merklich besser. Beide Pferde hatten zuvor auch gute Gurte mit Echtfell im Gebrauch und wurden sanft gegurtet.
Handling im Alltag
Der Gurt muss sehr sorgfältig genutzt werden, man muss Loch für Loch auf beiden Seiten gleichmäßig angurten.
Zum einen, damit die Brustplatte korrekt sitzt – das kontrolliert man am besten außerdem mit einem Blick zwischen die Vorderbeine.
Hier sitzt eine Öse, so dass man genau erkennen kann, wo sich die tatsächliche Mitte befindet. Zum zweiten, weil sich das dehnfähige Material ansonsten langfristig verziehen kann.
Das war für das Schulpferd zum Beispiel nicht ideal – der Gurt ist nur für erfahrene Pferdeleute geeignet, nicht für Anfänger oder kleine Kinder.
Die gurten natürlich sowieso kein Pferd mit so stark negativem Verhalten beim Gurten, doch erwähnt werden sollte dies auf jeden Fall.
Material und Schwachstellen
Der Gurt besteht aus einem Spinnstoff, der sowohl sehr elastisch als auch fest ist. Die Schnallen sind mit Leder ummantelt.
Die Brustplatte aus weichem Schaumstoff fühlt sich haftend an, was dazu verhelfen mag, dass Sattel und Gurt nicht verrutschen.
Bei unserer tendenziell dickbäuchigen, rundrippigen Stute war das ein Vorteil.
Die Lederummantelung der Schnallen ist recht üppig, so dass je nach Pferdetyp beim Kurzgurt eventuell zu wenig Platz zum Ellbogen hin entstehen könnte. Generell ist er jedoch gut geschnitten.
Der elastische Spinnstoff ist pflegeleicht und auch nach vier Jahren Nutzung für ein Freizeitpferd tadellos. Von einer Trainerin hörte ich, dass sich ihr Gurt ausgedehnt habe.
Vielleicht gilt es für die Nutzung mit täglich mehreren Pferden. Es wird von Euroriding empfohlen, den Gurt 5 cm kürzer als gewöhnlich zu kaufen.

Sattelgurt Eric le Tixerant
Zu enges Gurten mit nichtelastischen Sattelgurten verlangsamt den Blutkreislauf und damit die Sauerstoffversorgung der Muskeln, behindert die Bewegungsfreiheit.
Abhilfe schafft dieser vollelastische Sattelgurt, denn er übt weniger Drucka uf die Brustmuskeln und das Brustbein aus. Das Pferd kann leichter atmen und sich besser bewegen.
(Euroriding Artikelbeschreibung)
Das Testurteil
Mich hat die Reaktion der Pferde völlig erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Gurt schon bei der ersten Nutzung so einen Unterschied ausmachen kann.
Den Grund dafür erklärt Tierärztin Dr. Ina Gösmeyer – ich schätze Ihre Arbeit sehr und halte das für eine zuverlässige Aussage – so:
„Da der Sattel auf dem Pferderücken aufliegt, wird bei Problemen die Ursache häufig in der Rückenmuskulatur gesucht. Doch nicht nur auf diese wird beim Reiten eingewirkt, sondern auch auf die Bauch- und Brustmuskulatur. Gerade letztere ist wichtig für den Bewegungsablauf.
Auch das Brustbein der Pferde mit den umgebenden Weichteilen schmerzt häufig und lässt die Vorhand nicht optimal vorschreiten.
Ich empfehle deshalb den vollelastischen Sattelgurt von Euroriding mit der T-förmigen Schaumstoffpolsterung im Brustbein-Bereich.
Durch seine Elastizität und Polsterung übt er weniger starken Druck auf die Muskeln und das Brustbein aus. Das Pferd kann sich dadurch besser bewegen und leichter atmen.“
So wurde Dr. Gösmeyer im Kundenmagazin Euroriding News zitiert.
Im Heft findet man aber nicht nur rein lobende Worte: Eine Vielseitigkeitsreiterin berichtet, dass sie bei manchen Pferden raumgreifendere Bewegungen und schnellere Losgelassenheit feststellen konnte, aber auch, dass der Spinnstoff des Gurtes manchmal an einzelnen Fäden kaputt gehe. Das ist mir selbst in mittlerweile vier Jahren Nutzung nicht passiert.
Ehrlich gesagt: Auch wenn es zutrifft, wäre es mir egal, denn der Effekt war einfach unfassbar gut.
Nicht bei allen Pferden sehe man eine Reaktion oder Verbesserung – auch das stand im Kundenmagazin Euroriding News zu diesem Thema.
Finde ich sehr sympathisch, wenn der Hersteller selbst die Vor- und Nachteile seines Produktes so offen kommuniziert.
Fazit: ein kleines Wunder
Dieser Gurt sorgte für ein kleines Wunder. Also mein Fazit: Ja, für empfindliche Pferde und sogar für Pferde mit starkem Gurtzwang zu empfehlen.
Pluspunkte: Sehr guter Effekt bei Gurtzwang. Zeigte beim ersten Benutzen sofort eine Verhaltensverbesserung bzgl. der Gurtzwang-Symptome.
Bei einem Pferd waren sie komplett weg, bei einem Pferd mit sehr stark ausgeprägtem Gurtzwang waren sie deutlich abgemildert.
Schwachstellen: Man muss sehr achtsam gurten, mehr als bei vielen anderen Modellen. Daher für Einsteiger, Kinder und Reitschulen weniger geeignet.
Anmerkung der Redaktion:
Vierjähriger Langzeittest!
Für den Test von Sattelgurten verschiedener Hersteller hatte die Journalistin den Sattelgurt von Euroriding im Interesse eines unabhängigen Testergebnisses selbst ausgewählt und gekauft.
Im Anschluss an den 8-monatigen Testzeitraum ist dieser Gurt seit nunmehr vier Jahren bei Jeannette Aretz im Einsatz, so dass er auch ihren Langzeittest hervorragend bestand.
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